Abschlußausstellung Sommer Ateliers 2009
Nach zwei Monaten gemeinsamer Arbeit gingen die Sommer Ateliers bei Familie Montez mit einer Abschlußausstellung am 23.8. 2009 zu Ende.
Ich war nicht wenig erschrocken ob der musealen Präsentation. Da half auch ein Sofa zwecks "Auflockerung" (M.Macke) wenig.
Mich störte weniger die Ausstellung als die Tatsache, daß in ihr die vorherige Werkstattsituation nicht mehr sichtbar wurde. Dabei war genau die das spannende an dem ganzen Projekt. Künstler ganz unterschiedlicher Herkunft und Herangehensweise hatten zwei Monate in den Hallen von Familie Montez zusammen gearbeitet. Das gabs noch nie in Frankfurt. Nun war der Bruch perfekt.
Wenn dann der Mirek Macke meinte, er hätte den Künstlern, in ihrer Verschiedenheit (manche von ihnen Laien) eine echte Ausstellung bieten müssen, als Belohnung oder Kompensation, so mündete das in blosser Simulation. Hier wurde Kunst gespielt ohne sich ihres Als Ob bewußt zu sein.
Der Riß zwischen hoher und niederer Kultur, zwischen Laien und Experten, Hobby und Profession, Distinktion und Konvention kann nicht dadurch aufgehoben werden, in dem man alle zusammen in das Format der Hochkultur überführt, die Ausstellung.
Nur das Einhalten in kritischer Reflektion hätte hier Heilung vollbracht, nach Bourdieu jene sakrale Schranke niederzureißen, die legitime Kultur zu einer seperaten Sphäre werden lässt, um zu jenen intelligiblen Beziehungen vorzudringen, die scheinbar isolierten Optionen: für Musik und Küche, Malerei und Sport, Literatur und Frisur...
Stattdessen haben die am wenigsten Privilegierten sich in dem Format aufgehoben, das erst ihren Ausschluß begünstigt.
- Schreib einen Kommentar
- 36 Herzen