Die Versammlung
Am Abend des 17.10. 2014 war ich bei FritzDeutschland in Rödelheim. Zu einem kleinen Treffen zwecks Betrachtung zurückliegender Aktivitäten sowie vorläufiger Planung eines Jubiläums im Jahre 2015 (20 Jahre FritzDev im Kesselhaus).
Zur Sprache kamen die FritzDev Spaziergänge, die Radio X Sendung, der JourFritz plus Kleidertausch, die Fritz Band, sowie im weiteren die ganze Geschichte der Gruppe usw.
Dazu möchte ich bemerken:
Auch wenn ich nicht allen Aktivitäten gleichermassen zugeneigt bin, scheint mir die Arbeit von FritzDeutschland ein schlüssiger Versuch zu sein, mit den Schwierigkeiten, die sich aus einer marginalisierten Künstlerexistenz ergeben, produktiv umzugehen.
Entgegen den Zumutungen einer heroischen Kreativiät (Reckwitz), - ästhetisch Neues, Bestand vor Publikum, Aufnahme in Institutionen -, bewegen sich die Praktiken dieser Künstlergruppe in den Grenzen einer selbstgesteckten Genügsamkeit, die den momentanen Genuss ihrer Praktiken durch die jeweils Teilnehmenden über die Vermittlung in eine distanzierte Öffentlichkeit stellt. Wer dabei ist, ist dabei. Die Spaziergänge sind ein treffendes Beispiel dafür.
Erfreulicherweise stehen Austausch und Kooperation untereinander höher als die Herstellung ästhetisch aufgeladener Artefakte und ihrer Ausstellung. Es braucht keinen weissen Ausstellungsraum und kein vorgeblich schlüssiges Programm. Es reicht die Wiese oder, wie an diesem Abend, das Kesselhaus. Es könnte auch einfach irgendwo stattfinden.
Der Preis dieses Wirkens ist, zugegeben, eine gewisse Esoterik, die den Zugang von Außen vielleicht nicht leicht macht. FritzDeutschland ist in der Frankfurter Kunstszene wenig bekannt und bemerkt. Liegt es daran, dass sie vorgeblich wenig aufregendes zu bieten haben? Sogar ein Eindruck der Fadheit besteht?
Demgegenüber liest sich in einer chinesischen Schrift: ...weil kein Geschmack da ist, ist alles Vorhandene von sich aus erfreut.
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