Einziehen und Ausziehen auf der Hanauer
Dieses Haus auf der Hanauer Landstraße 119 gibts bald nicht mehr. Nicht mehr im derzeitigen Zustand. Luxussaniert, wie man das nennt, soll es werden.
Jetzt haben ehemalige Bewohner, die aus dem Umfeld der Künstlergruppe Speziallabor stammen, in einer der leerstehenden Wohnungen eine Ausstellung (HL119 - Ready to Move?) veranstaltet.
Mir gefielen besonders die Arbeiten von Raul Gschrey. Der hat sich filmen lassen, wie er hölzerne Bauzäune anbohrte und in den Löchern Türspione versenkte, die Blicke auf die Baustelle eröffneten.
Eine schöne Metapher für den kommenden Umbau des Hauses sowie die Kunst im Allgemeinen. Kunst bohrt sich ins Gegebene und legt neue Sichtweisen frei.
Mit der geschätzen Kollegin Tine sprach ich darüber, ob die Ausstellung an diesem Ort im Ganzen eine Simulation des Ausstellungsbetriebs wäre. Das konnte ich so nicht erkennen. Zwar findet sie außerhalb von Galerien und Institutionen statt, ironisiert aber keinesfalls den Betrieb. Will sich auch nicht bewußt von ihm absetzen. Wenngleich sie neben den Veränderungen im Ostend auch auf die Lebenswirklichkeiten junger Menschen und Künstler
(Pressetext) verweist, könnte die Ausstellung ebensogut im Kunstverein stattfinden, oder an ihrem bestehenden Ort durch den Kunstverein authorisiert werden.
Während dieser Woche arbeiten Künstler als "Artists in Residence" (ironisch?) in der Wohnung und präsentieren die Ergebnisse am Sa., den 29.1. 2011 ab 20 Uhr.
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